Sektoren

Was sind Wirtschaftssektoren?

Die drei Hauptsektoren

Die Wirtschaft lässt sich in drei Hauptsektoren einteilen: Primärsektor (Urproduktion), Sekundärsektor (Verarbeitung) und Tertiärsektor (Dienstleistungen). Stell dir vor, du kaufst ein neues E-Auto. Die Rohstoffe für die Batterie stammen aus dem Bergbau (Primärsektor). Das Auto wird in einer Vielzahl von Produktionsstätten zusammengebaut (Sekundärsektor) und dir in einem Autohaus verkauft (Tertiärsektor).

Der Primärsektor: Rohstoffe aus der Natur

Der Primärsektor umfasst die Gewinnung von Rohstoffen aus der Natur. Landwirtschaft, Fischerei, Forstwirtschaft und Bergbau sind typische Beispiele für diesen Sektor. Sie liefern die Basis für die Weiterverarbeitung in anderen Sektoren. Der Getreideanbau liefert beispielsweise die Grundlage für die Lebensmittelproduktion, der Fischfang versorgt den Lebensmittelhandel und die Holzgewinnung unterstützt die Bauindustrie.

Der Sekundärsektor: Vom Rohstoff zum Produkt

Im Sekundärsektor werden Rohstoffe zu fertigen Produkten verarbeitet. Zu diesem Sektor gehören Industrie, Handwerk und Baugewerbe. Hier entstehen Autos, Möbel, Kleidung und andere Konsumgüter. Beispielsweise stellt die Automobilindustrie Fahrzeuge her, die Möbelherstellung verarbeitet Rohstoffe wie Holz zu Möbelstücken, und das Baugewerbe schafft Gebäude aus verschiedenen Materialien.

Der Tertiärsektor: Dienstleistungen für alle

Der Tertiärsektor umfasst alle Dienstleistungen, die für Unternehmen und Verbraucher erbracht werden. Dazu gehören Handel, Banken, Versicherungen, Gastronomie und Tourismus. Der Einzelhandel bietet beispielsweise Waren an, die im Sekundärsektor produziert wurden. Versicherungen bieten Schutz vor Risiken, und der Tourismus sorgt für Erholung und Erlebnisse.

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Wie haben sich die Sektoren entwickelt?

Vom Acker zum Computer: Der Strukturwandel

Früher arbeiteten die meisten Menschen im Primärsektor, vor allem in der Landwirtschaft. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert verlagerte sich der Schwerpunkt zur Industrie, also dem Sekundärsektor. Fabriken entstanden, und viele Menschen fanden dort Arbeit. Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm der Dienstleistungssektor, der sogenannte Tertiärsektor, immer mehr an Bedeutung zu. Diesen Wandel nennt man Strukturwandel. Heute trägt der Primärsektor nur noch wenig zur gesamten Wirtschaftsleistung bei, während der Tertiärsektor den größten Anteil übernimmt. Dadurch sind auch die meisten Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor zu finden, während immer weniger Menschen im Primärsektor tätig sind. Technische Fortschritte und Automatisierung haben die Produktivität im Sekundär- und Tertiärsektor stark gesteigert.

Digitalisierung und Automatisierung: Der quartäre Sektor entsteht

Die zunehmende Bedeutung von Information und Wissen hat zur Entstehung des quartären Sektors geführt, der auch als Informationswirtschaft bezeichnet wird. Dieser umfasst Bereiche wie Forschung, Entwicklung, Bildung und IT, etwa Softwareentwicklung, Unternehmensberatung und Datenanalyse. Digitalisierung und Automatisierung haben die Wirtschaftssektoren grundlegend verändert. Durch die Digitalisierung entstehen neue Geschäftsmodelle, wie der Online-Handel, der den traditionellen Einzelhandel verändert. Gleichzeitig ermöglicht die Automatisierung, dass Roboter und Maschinen vermehrt Aufgaben im Sekundärsektor übernehmen, was zu einer gesteigerten Effizienz führt. Der quartäre Sektor wächst schnell und spielt eine zentrale Rolle in der modernen Wirtschaft, insbesondere in Bereichen wie IT-Dienstleistungen, Forschung und Medien.

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Lernziele

  • aktuelle Entwicklungstrends in den Wirtschaftssektoren differenzieren, indem die Auswirkungen von Digitalisierung und Automatisierung auf die Sektoren untersucht und die Entstehung des quartären Sektors (Informationswirtschaft) mit konkreten Beispielen belegt wird.
  • die Sektoren der Wirtschaft erklären, indem die charakteristischen Merkmale des Primär-, Sekundär- und Tertiärsektors beschrieben und jeweils drei repräsentative Beispiele für Branchen oder Tätigkeiten genannt werden.
  • die historische Entwicklung der Wirtschaftssektoren interpretieren, indem der Strukturwandel von der Agrar- über die Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft anhand konkreter wirtschaftlicher Kennzahlen (BIP-Anteil, Beschäftigungszahlen, Produktivitätsentwicklung) analysiert wird.

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