Erwerbswirtschaftliches Prinzip
Was bedeutet erwerbswirtschaftliches Handeln?
Gewinnorientierung: Das Streben nach Profit
Stell dir vor, du backst Kuchen und verkaufst sie. Du möchtest natürlich mehr Geld einnehmen, als du für Zutaten und Backutensilien ausgibst. Diese Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ist dein Gewinn. Unternehmen agieren ähnlich: Sie streben danach, Gewinne zu erzielen, um zu wachsen, Arbeitsplätze zu schaffen und in neue Ideen zu investieren.
Erwerbswirtschaftliches Prinzip
Das erwerbswirtschaftliche Prinzip besagt, dass Unternehmen primär danach streben, Gewinne zu erzielen und diese zu maximieren. Auch das Marktwachstum spielt eine entscheidende Rolle, da ein größerer Marktanteil oft höhere Gewinne bedeutet. Diese Ziele bilden die Grundlage für Entscheidungen im Unternehmen, zum Beispiel in der Produktion (z.B. Verlagerung von Produktionsstandorten, Einführung von Maschinen zur Automatisierung), im Verkauf (z.B. Marketingkampagnen starten oder Start-ups aufkaufen, die innovative Produkte anbieten) und bei Investitionen (z.B. in erneuerbare Energien, neue Medikamente oder moderne Technologien investieren). Durch den Fokus auf Gewinnmaximierung und Marktwachstum versuchen Unternehmen, ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihr langfristiges Überleben am Markt zu sichern.
Gewinnmaximierung
Gewinnmaximierung bedeutet, dass Unternehmen versuchen, den Gewinn so hoch wie möglich zu machen. Stell dir vor, du möchtest mit deinem Kuchenverkauf nicht nur etwas Geld verdienen, sondern möglichst viel. Du könntest die Preise für deinen Kuchen erhöhen, bessere Zutaten verwenden, um mehr Kund:innen anzuziehen, oder versuchen, günstiger einzukaufen. Genau so handeln Unternehmen: Sie steigern ihre Einnahmen durch den Verkauf ihrer Produkte oder Dienstleistungen und senken ihre Ausgaben, zum Beispiel durch effizientere Herstellungsprozesse. Strategien zur Gewinnmaximierung können also sein, die Preise klug festzulegen, den Markt zu analysieren, um herauszufinden, was Kund:innen wollen, oder Abläufe zu verbessern, damit alles schneller und günstiger geht.
Marktwachstum
Stell dir vor, dein Kuchenverkauf läuft gut und du möchtest noch mehr Menschen erreichen. Vielleicht fängst du an, deinen Kuchen auch auf einem Wochenmarkt oder an einem anderen Ort zu verkaufen. So erreichst du mehr Kund:innen und kannst deinen Gewinn steigern. Genauso funktioniert Marktwachstum bei Unternehmen: Sie versuchen, in neue Märkte zu expandieren, neue Produkte einzuführen oder bestehende Angebote zu verbessern, um mehr Menschen zu erreichen. Werbung, wie zum Beispiel Plakate oder Social Media, und Marktforschung, also das Sammeln von Informationen darüber, was Kund:innen wollen, helfen dabei, neue Möglichkeiten für Wachstum zu finden und zu nutzen.
Welche Rolle spielen erwerbswirtschaftliche Unternehmen?
Typische Branchenbeispiele
Denke an die Finanzbranche, die Kredite vergibt und Investitionen ermöglicht, oder an den Einzelhandel, der uns mit Waren des täglichen Bedarfs versorgt. Diese Branchen sind typischerweise stark auf Gewinn orientiert und versuchen, hohe Marktanteile und Gewinne zu erzielen. Sie nutzen intensive Wettbewerbsstrategien, um ihre Position im Markt zu stärken. Der Finanzsektor konzentriert sich auf die Maximierung der Gewinne für Investor:innen, während der Einzelhandel oft mit günstigen Preisen und viel Werbung versucht, Kund:innen zu gewinnen.
Positive Auswirkungen
Erwerbswirtschaftliche Unternehmen sind das Rückgrat vieler Volkswirtschaften. Sie schaffen Arbeitsplätze, fördern Innovationen und bieten eine große Auswahl an Produkten und Dienstleistungen. Ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung führen zu neuen Technologien, die die Lebensqualität verbessern, wie zum Beispiel Fortschritte in der Medizintechnik oder Informationstechnologie. Der Wettbewerb sorgt dafür, dass Produkte und Dienstleistungen besser werden und die Preise möglichst niedrig bleiben, was den Verbraucher:innen zugutekommt. Diese Unternehmen stärken auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP), generieren Steuereinnahmen und fördern den internationalen Handel, was die wirtschaftliche Position eines Landes verbessert.
Negative Auswirkungen
Der starke Fokus auf Gewinn kann auch negative Folgen haben. Unternehmen könnten Umweltaspekte ignorieren, etwa indem sie Prozesse nutzen, die die Umwelt belasten oder zu einer Verschwendung von Ressourcen führen. Das schadet langfristig dem Ökosystem und der Gesundheit der Menschen. Auch können soziale Ungleichheiten zunehmen. So könnten Unternehmen versuchen, Kosten zu senken, indem sie Löhne drücken oder die Arbeitsbedingungen verschlechtern. Dies kann zu Armut und sozialer Ausgrenzung führen. Deshalb sollten Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt ernst nehmen und nachhaltige Entscheidungen treffen, um nicht nur profitabel zu sein, sondern auch langfristig zum Wohl der Gemeinschaft beizutragen.
Lernziele
- den Beitrag erwerbswirtschaftlicher Unternehmen zur Wirtschaft unter Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Aspekten interpretieren, indem sowohl positive (z. B. Innovationsförderung, Arbeitsplätze) als auch negative Auswirkungen (z. B. Umweltbelastung, soziale Ungleichheit) analysiert werden.
- den Begriff 'Erwerbswirtschaftliches Prinzip' erklären, indem die Ziele Gewinnmaximierung und Marktwachstum erläutert und die Bedeutung des erwerbswirtschaftlichen Prinzips in wirtschaftlichen Kontexten dargestellt wird.
- Branchen anhand ihrer erwerbswirtschaftlichen Orientierung klassifizieren, indem typische erwerbswirtschaftlich orientierte Branchen identifiziert und anhand von Kriterien wie Marktanteil und Profitabilität eingeordnet werden, mit Beispielen wie Finanzdienstleistungen oder Einzelhandel.